Was passiert auf dem Land?

Sobald sich ein Landwirt oder Landbesitzer entscheidet, auf seinem Land schnellwachsende Pappeln anzubauen, schließen wir zunächst eine Vereinbarung mit ihm ab und beginnen mit der Pflanzung von Bäumen.

Flussdiagramm, das die Prozesse von D4EU zeigt (unzufriedene Landwirte aufgrund geringer Erträge, Verträge mit Projektpartnern zum Anbau von Pappelplantagen, zufriedene Landwirte aufgrund gut wachsender Pappeln, Pappelernte, Transportlogistik der Pappel-Dendromasse zu 3 verschiedenen Unternehmern und dortige Herstellung verschiedener Pappelprodukte)

Das erste Jahr

Der Boden muss zuerst vorbereitet werden. Dafür ackern und mulchen wir den Boden vor der Pflanzung erst einmal. Wir pflanzen die Bäume im Frühling. Da die Bäume im ersten Jahr aufgrund des hohen Drucks der Wildtiere und des übermäßigen Unkrautwachstums am anfälligsten besonders geschützt werden müssen, intensivieren wir unsere Bewirtschaftung in dieser Zeit. Zudem überwachen wir die Pappeln regelmäßig, während sie wachsen. Sobald sich die ungefähr 1 m hohen Stecklinge gegen die etwaige Begleitvegetation durchgesetzt haben, können sie während der Vegetationsperiode von April bis September schnell etwa 5 Meter hoch wachsen.

Das zweite bis vierte Jahr

Die Plantage wird während dieser Zeit ein- oder zweimal pro Jahr mit einer Scheibenegge bearbeitet. Dafür ist der Landwirt verantwortlich. Wenn ihm die erforderliche Ausrüstung fehlt, können wir sie ihm leihen oder alle diese Bewirtschaftungsschritte selbst übernehmen. Die Aufgabe des Landwirts ist es, die Plantage bis zum Zeitpunkt der Ernte zu überwachen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem Monitoring und der Bekämpfung von Unkraut, Insektenschäden, Pilzen und Wildtieren.

Das fünfte Jahr

Am Ende des fünften Jahres ernten wir dann die Bäume und transportieren sie zum Werk in Malacky, wo wir das Holz zur Herstellung von Möbelplatten von IKEA Industry verwenden. Dann beginnt ein weiterer 5-jähriger Wachstumszyklus (Rotationszyklus). Diesmal wird nicht gepflanzt, da die Bäume aus den ursprünglichen Baumstümpfen nachwachsen (Stockausschlag). Das Ziel ist es, insgesamt 4 Rotationszyklen alle 5 Jahre zu haben. So können die Landwirte 20 Jahre lang stabile Erträge mit den Bäumen erwirtschaften. Darauf ermöglicht uns so eine langfristige Zusammenarbeit. Nach dem vierten Rotationszyklus bringen wir den Boden in seinen ursprünglichen Zustand zurück oder übergeben ihn in sogar besserem Zustand als vor der Pflanzung, da die Pappeln während ihres Wachstums aktiv zur Bodenverbesserung beitragen. Die Flächen können dann wieder für den Anbau gewöhnlicher landwirtschaftlicher Kulturen verwendet werden.

Bild von Christoph Leibing, der das Projekt zu den Kurz-Umtriebs-Plantagen leitet

CHRISTOPH LEIBING, IKEA Industry Leiter des Projekts zu Kurz-Umtriebs-Plantagen

“Wir ernten das Holz auf den Plantagen nur im Winter. Wir schneiden die Stämme ab, aber die Wurzel und der Stumpf bleiben im Boden. Im Frühling wächst der Baum dann wieder nach. Dies ist eine moderne und sehr effektive Art der Landnutzung. Der Baum wächst im zweiten Zyklus schneller und ist widerstandsfähiger, da er aus einem stärkeren Wurzelsystem herauswächst.”